Resilienz stärken: Wie Sie Ihre Widerstandsfähigkeit in Zeiten der Unsicherheit fördern.

Liebe Leser*innen: Endlich habe ich meine Master-Thesis abgeschlossen! Ich schreibe darin, wie man die psychische Widerstandskraft von Feuerwehrleuten erhöhen kann. Kaum war ich fertig, stellte sich mir die nächste Frage. Was können Nicht-Feuerwehrleute davon verwenden? Das Leben im 21. Jahrhundert kann nicht nur für Einsatzkräfte schwindelerregend unberechenbar sein. In unserer schnelllebigen Welt, in der Veränderung und Unsicherheit allgegenwärtig sind, ist es wichtig, eine positive und adaptive Einstellung zu entwickeln. Die Fähigkeit, Herausforderungen zu bewältigen und sich anzupassen, wird als ‚Resilienz‘ bezeichnet. Das Gute ist, dass jeder seine psychische Widerstandsfähigkeit verbessern und fördern kann – auch in Zeiten der Unsicherheit – besser jedoch schon davor! In diesem Beitrag werde ich Ihnen leichte und praktische Übungen vorstellen, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Resilienz aufzubauen und zu stärken.



Sorgen Sie für eine positive Grundhaltung

Bereits Marc Aurel sagte: „Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.“ Ihre Gedanken und Einstellungen beeinflussen Ihre Resilienz. Eine positive Einstellung ist ein wichtiger erster Schritt, um Ihre geistige Widerstandsfähigkeit aufzubauen. Es ist jedoch nicht immer einfach, in Zeiten der Unsicherheit positiv zu bleiben. Beginnen Sie zum Beispiel einfach damit, aktiv zu lächeln. So wie unser Gemütszustand unsere Körpersprache verändert, kann bereits eine Minute lächeln unsere Stimmung heben. Sie können auch täglich Dankbarkeitsübungen durchführen, um positiv zu bleiben. Ein guter Einstieg wäre ‚Three good things‘ von Martin Seligman, dem Gründer der positiven Psychologie. Stellen Sie sich abends vor dem zu Bett gehen einfach die Fragen: Was ist mir heute Gutes widerfahren? Wofür bin ich heute dankbar? Warum ist es gut gewesen/Warum bin ich dankbar? 

Fokussieren Sie sich auf Lösungen statt auf Probleme

Steve de Shazer (Psychotherapeut und Gründer der lösungsfokussierten Kurzzeittherapie) sagte: „Problem talk creates problems, solution talk creates solutions.“ Es ist ganz normal, dass wir uns in unsicheren Zeiten Sorgen machen oder über Probleme nachdenken. Hilfreicher ist jedoch, sich auf Lösungen zu fokussieren. Statt sich auf die Herausforderungen zu konzentrieren, suchen Sie nach Möglichkeiten, diese zu überwinden. Notieren Sie sich Ziele und planen Sie, was Sie tun werden, um diese zu erreichen. Wenn Sie sich auf Lösungen konzentrieren, werden Sie in der Lage sein, die Dinge besser zu managen und schneller zu handeln.

Üben Sie Achtsamkeit

Achtsamkeit bedeutet, den gegenwärtigen Moment bewusst und ohne Urteil wahrzunehmen. Es ist eine wichtige Fähigkeit, um Ihre emotionale Stabilität und Resilienz zu stärken. Wenn Sie achtsam sind, können Sie besser mit Veränderungen und Herausforderungen umgehen, da Sie Ihre eigenen Gedanken und Emotionen besser verstehen und kontrollieren können. Es gibt viele einfache Achtsamkeitsübungen, wie zum Beispiel bewusstes Atmen oder Körper-Scan-Übungen, die Sie in Ihren Alltag integrieren können. Machen Sie es wie beim Zähneputzen: Kontinuität ist dabei ertragreicher als Intensität. Also besser zweimal am Tag 8 Minuten als eine zweistündige Marathonsitzung pro Woche. 

Bauen Sie soziale Unterstützung auf

Eine starke soziale Unterstützung ist ein weiterer wichtiger Faktor, der zu Resilienz beiträgt. Wenn Sie sich mit Menschen umgeben, die Sie unterstützen und Ihnen helfen, werden Sie sich besser fühlen und schneller von Rückschlägen erholen. Nutzen Sie Ihre Familie, Freunde und auch Experten, Coaches oder Berater in Ihrer Nähe, um Unterstützung und Inspiration zu finden. Vermeiden Sie es, sich allzu lange zu isolieren oder alleine zu sein. Wenn es um Networking geht, haben physische Verbindungen länger Bestand als ihre virtuellen Gegenstücke. Wenn Sie sich zum Beispiel mit jemandem auf eine Tasse Tee treffen, können Sie auf jeden Fall tiefgründige Gespräche führen. 

Praktizieren Sie Selbstfürsorge

Ähnlich wie bei Ihren Beziehungen, ist es auch wichtig, für sich selbst zu sorgen, wenn Sie Ihre mentale Stärke und Resilienz aufbauen möchten. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst, um aufzutanken und Energien zu sammeln. Finden Sie heraus, was Ihnen besonders guttut. Sport treiben, Natur erleben oder Kunst zu schaffen sind beispielsweise immer unter den Top Ten. Indem Sie auf sich selbst achten, werden Sie in der Lage sein, besser für sich selbst zu sorgen und unabhängiger zu sein.

Fazit

Resilienz ist nicht (ausschließlich) angeboren, sondern kann (auch) gelernt und verbessert werden. Es gibt viele einfache und praktische Übungen, die jeder in seinen Alltag integrieren kann. Eine positive Einstellung, Fokussierung auf Lösungen, Achtsamkeit, soziale Unterstützung und Selbstfürsorge sind nur einige der Schlüsselfaktoren, um Ihre geistige Widerstandsfähigkeit zu stärken. Indem Sie diese Übungen praktizieren und kontinuierlich an sich und Ihrer Resilienz arbeiten, können Sie sicher sein, dass Sie besser in der Lage sind, Veränderungen und Herausforderungen zu bewältigen und eine positive Einstellung beizubehalten. Kontaktieren Sie mich für ein kostenloses Erstgespräch, um über weitere Möglichkeiten zur Steigerung Ihrer Resilienz zu sprechen.


LITERATURQUELLEN:

 

  • Birkenbihl, V. F. (2005). Humor-an ihrem Lachen soll man sie erkennen. mvg Verlag.
  • Huppertz, M. (2015). Achtsamkeitsübungen: Experimente mit einem anderen Lebensgefühl 99 Anleitungen für die Praxis. Junfermann Verlag GmbH.
  • Reddemann, L. (2015). Optimierung oder Selbstfürsorge–über die Nutzung von Resilienzfaktoren. Ärztliche Psychotherapie, 10(4), 221-226.
  • Seligman, M. E., Parks, A. C., & Steen, T. (2004). A balanced psychology and a full life. Philosophical Transactions of the Royal Society of London. Series B: Biological Sciences, 359(1449), 1379-1381.

 

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